Ich interessiere mich nicht für Sport. Als Kind hatte ich noch den Bewegungsdrang. Das ließ dann als Erwachsener aber nach. Obwohl ich bis heute gerne spazieren gehe. Trotzdem finde es im Prinzip gut, sich körperlich zu betätigen. Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Das eine hängt mit dem anderen zusammen.
Also bin ich einen Weg gegangen, der am Ende zu diesen Internetseiten führte.
Meine erste Sportart war Judo.
Ich war noch Schüler und eines Tages stand eine Bericht in der Zeitung, dass Nachwuchs für den Judosport gesucht wurde. Mein Bruder und ich gingen dorthin. Ich blieb eine Weile dabei. Mein Bruder blieb noch länger und wurde später sogar Bezirksmeister.
Das Training einmal pro Woche zeigte seine positiven Wirkungen. Meine Noten im Sport verbesserten sich, obwohl ich mich gar nicht anders fühlte. Im Training lernte ich, einen Salto aus dem Stand zu machen. Es brauchte auch gar nicht so viel Training dazu, das brauchte vor allem Selbstvertrauen und weiche Matten auf dem Fußboden.
Karate bei der Armee
In der Armee (NVA) kam ich mit Karate in Berührung. Unser Zugführer übernahm die Nahkampfausbildung in der Batterie. Er war ein aktiver Kraftsportler und hatte außerdem gerade damit begonnen, in einer Kampfsportschule Karate zu lernen. Das bisschen, dass er schon konnte, machen wir ihm dann nach. Viel war es nicht, aber ich bekam einen Einblick in das Training.
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Kraftsport ist nicht mein Ding
Jahre später, nach dem Studium und direkt nach der Wende, entschloss ich mich dann, etwas für meine Kondition zu tun. Ich wollte meinen Körper möglichst umfassend trainieren und das sollte allein möglich sein. Ich wollte immer trainieren können, wenn ich gerade Lust oder Zeit dazu hatte und nicht von den Terminen einer Sportgruppe abhängig sein.
Joggen war sehr modern, kam für mich aber nicht in Frage, weil ich diese Rennerei schon in der Schule gehasst habe und auch bei der Armee und im Studium immer noch.
Also hatte ich die geniale Idee: Krafttraining. Ich suchte mir dafür ein paar Übungen zusammen: Liegestütze, Klimmzüge, Gewichte stemmen.
Es stellte sich aber schnell heraus, dass dieses Übungsprogramm zwei große Nachteile hatte. Zum einen war es so anstrengend, dass ich immer mehr Ausreden fand, warum ich heute nicht üben kann. Außerdem war es langweilig.
Ich will zum Karate und lande beim Tai Chi
Also überlegte ich mir, was ich stattdessen machen könnte.
Ich kam schnell auf die Idee: Kampfsport. Da wird der Körper allseitig gefordert und es ist nicht langweilig.
Judo schloss ich aus. Weil ich wusste, dass dieser Sport nicht alleine trainiert werden kann. Also Karate. Ich wusste, da kann man auch viel allein üben. Außerdem gab es ein Karate-Studio in der Nähe.
Als der Bücherwurm, der ich bin, wollte ich mich vorher noch etwas genauer informieren. In einer Buchhandlung stieß ich auf ein Kung Fu Buch (Kung-Fu und Tai-Chi. Grundlagen, Bewegungsabläufe, Körperschule. Buch. – ansehen bei Amazon), dass zur einem Teil auch aus Tai Chi Übungen bestand.
Diese Tai Chi Übungen, so stand es auf dem Umschlag, wären sehr gut dafür, erst einmal die richtige Kondition zu erwerben, um dann mit einem Kampfsport anfangen zu können.
Na, ich wollte mich schließlich nicht blamieren. Also her mit dem Buch.
Tai Chi Chuan ist ja eine richtige Kampfkunst
Ich lernte die Tai Chi Übungen aus dem Buch. Ich gab mir jedenfalls richtig Mühe. Aber die Fotos, die Beschreibung dazu und meine Bewegungen wollen einfach nicht zueinander passen. Ich kaufte mir ein detailliertes Tai Chi Buch, in dem die Bewegungen viel genauer beschrieben waren. Nun ging es besser. (Obwohl ich trotzdem manchmal eine Fotomontage glaubte.)
Außerdem erfuhr ich in diesem Buch, dass Tai Chi Chuan eine eigenständige Kampfsportart ist. Dass es eigentlich eine Innere Kampfkunst ist, die auf ganz anderen Bewegungsprinzipien beruht, als die „normalen“ Kampfsportarten. Dass es viele Übungen mit Waffen gibt.
Überhaupt ist Tai Chi Chuan so tief und umfangreich, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, um alles zu erfassen. Ich vergaß Karate und blieb beim Tai Chi Chuan hängen. Nicht nur mit einem Buch, später kam auch Unterricht dazu.
Mit Tai Chi ins Internet
Dann kam für mich das Internet. Ich wollte auch einmal eine Homepage ins Netz stellen. Aber zu welchem Thema? Ich entschied mich für Tai Chi Chuan.
Nach jeder Seite, die ich ins Netz stellte, hatte ich schon wieder neue Informationen und neue Ideen.
Tai Chi Chuan ist ja gar nicht die einzige Innere Kampfkunst. Beim Ba Gua Zhang besteht das Training darin, immer nur im Kreis zu laufen; in unterschiedlichen Schrittfolgen und Handhaltungen. Sehr Interessant. Im Yi Quan wird der Körper mit der Vorstellungskraft trainiert, während er unbeweglich dasteht. So was geht auch?
Der Weg zum Kampfsportarten ABC
So entstand die Idee, eine Seite nur für die Inneren Kampfkünste ins Netz zu stellen. Aber das ist nicht so einfach, weil es zwar „reine“ Innere Kampfkünste gibt, die Grenzen aber doch oft fließend sind.
Also einen Schnitt gemacht. Ich werde einfach eine Seite über die ganze Breite der Kampfsportarten schreiben.
Da kommt dann aber schon das nächste Problem. Die Unterscheidung der Stile zwischen Kampfkunst, Kampfsport und reiner Selbstverteidigung. Und wohin gehören die Stile, die für das Fitnessstudio entwickelt wurden?
Im Grunde lässt sich kein Stil in ein Schema pressen. Jeder Stil hat seine Eigenheiten und seine besonderen Übungen.
Also hörte ich auf darüber nachzudenken, welche Stile ich aufnehme sollte und welche ausschließen.
Ich werde einfach so viele Stile als möglich aufnehmen. Ich werde die Stile nicht irgendwie in besser und schlechter einteilen. Ich werde die Besonderheiten hervorheben, die einen Stil von den anderen unterscheiden. Wo er sich gegenüber den anderen Stilen hervorhebt.
Das ist die Idee zum Kampfsportarten ABC. Nicht ganz logisch, dafür aber interessant.
Heiko Zänker